Verrücktes Kathmandu

26.10.22, Patricia Zenger

Chaotisch. Laut. Verrückt. Willkommen in Kathmandu. Hunderte von Autos und Töffs, die kreuz und quer ihren Weg durchs Strassengewirr erkämpfen. Zu dritt. Zu viert. Zu vielen. Der Mann mit Helm als vertrauensvoller Fahrer. Frau und Kind(er) hinten drauf, ohne Helm, dafür mit der Unterstützung von Shiva, Buddha oder beiden. In Nepal ist alles fliessend, alles möglich.

Dazwischen die Hühner, die in der Schneiderei zwischen den Nähtischen auf ein Korn hoffen. In der nächsten Gasse ein Strassenverkäufer. Er steht zwischen einem Shop mit den Buddhafiguren und Klangschalen und dem nächsten Shop, ebenfalls mit Buddhafiguren und Klangschalen. Täglich preist er seine Flöten an. «I know you, my friend», ruft er uns jeweils hinterher, wenn wir ihn mehrmals täglich treffen und lacht.

«Namaste», grüsst der traditionell gekleidete Newar am Strassenrand. «Namaste», grüssen wir die beiden coolen Jungs mit Nirvana T-Shirt und roter Tikka auf der Stirn. Und mittendrin zieht ein Mann gemächlich seine Runden um den Baghwati Tempel. Bringt seine täglichen Opfergaben dar. Führt dabei seine Finger zur Stirn. Zur Brust. Zur Stirn. Zur Brust. Völlig im Jetzt. Mitten im chaotisch. Mitten im laut. Verrückt.