Südtansania: Von Lieblingstieren und Träumen

Ja, es war erneut eine herrlich abwechslungsreiche Reise durch den Süden von Tansania. Mit vielen spannenden Tierbeobachtungen (Vögel inbegriffen), Abenteuern und interessanten, gutgelaunten Gästen. Zu den unvergesslichen Erlebnissen gehört die Beobachtung von rund 50 Elefanten am Ruaha-River, die sich Wasserlöcher buddelten und satttranken. Dass wir bereits am ersten Safaritag erfolgreich auf Leopardenpirsch waren. Die vielen Giraffen, die einer Perlenkette gleich aufgereiht, zu uns hinüberschauten.

Der berührende Besuch im Fox-Waisenhaus in den Mufindi-Highlands. Aber auch die regnerisch-stürmische Bootsfahrt zur Schnorchelinsel vor Bagamoyo, in der sich die Aktivferiengäste als hochseetüchtige Seefahrerinnen und Seefahrer bewiesen.

Statt eines Reiseberichts mit vielen Tieren und Sonnenuntergängen zu schreiben, haben wir unterwegs unsere Naturführer nach ihren Lieblingstieren, ihren Träumen und danach, wie glücklich sie sind, befragt. In den Antworten steckt viel Liebe, Stolz und Afrika.

Interview mit Felix, Naturführer, Ruaha-Nationalpark

Wie heisst Du und wer bist Du rafiki?
Ich heisse Felix, arbeite im Ruaha-Nationalpark im Süden von Tansania, bin 27 Jahre alt, habe noch keine Familie und lebe bei meinen Eltern.

Wie bist Du Safariguide geworden?
In der Nebensaison machen wir in der Ruaha-River-Lodge Safariguidekurse. Dort schulen uns die erfahrenen Naturführer und wir lernen viel von Ihnen. Anfänglich dürfen wir die Guides begleiten und mit mehr Erfahrung dürfen wir dann allein Pirschfahrten leiten. Diese Kurse habe ich besucht und jetzt bin ich ein Safariguide (lacht stolz).

Was gefällt Dir am besten an Deinem Job?
Ich liebe die Natur. Und ich möchten noch mehr über die Natur lernen. Das kommt aus meinem Herzen.

Welches ist Dein Lieblingstier auf Safari und wieso?
Das sind immer die Elefanten. Über Elefanten gibt es so viele grossartige Geschichten zu erzählen. Ich sage Dir warum: Elefanten verhalten sich wie wir Menschen. Sie haben z. B. ein Langzeitgedächtnis und erinnern sich nach Jahren noch wo eines ihrer Familienmitglieder gestorben ist. Sie berühren dort die verbleichten Knochen mit ihren Rüsseln und verharren eine Weile. Auch nach vielen Jahren noch. Ist das nicht wunderbar?

Was zeichnet den Ruaha-Nationalpark aus?
Es sind viele Dinge, die den Ruaha Nationalpark hier im Süden von Tansania auszeichnen. Die drei wichtigsten: Erstens haben wir das endemische Kleine Kudu im Park. Dieses gibt es nur hier, nirgendwo sonst in Tansania. Dann haben wir den Ruaha-River, der dem Park den Namen gibt und vielen Tieren im und am Wasser Lebensraum bietet. Und drittens: es gibt viele verschiedene Landschaftsformen, von der Steppe bis zum Buschland. Unglaublich vielfältig ist der Park.

Bist Du glücklich Felix? Wieso?
(Lacht laut.) I am happy. Yes of course! Erstens: weil ich meinen Job liebe. Zweitens: Ich liebe die Natur und die Tiere und zusammen mit den Kunden sehe ich Dinge, die mich noch glücklicher machen! (Klopft mir auf die Schulter und lacht.)

Und was sind Deine Träume im Leben?
Oh, danke für die gute Frage! Ich möchte ein noch besserer, internationaler Naturguide werden. Und dann möchte ich meine eigene Company gründen, um Arbeitsplätze zu schaffen. Du weisst, in Tansania sind viel Menschen arm, ich möchte einigen von ihnen, in meiner Familie, in meinem Dorf und der Umgebung die Möglichkeit geben, ihre Situation zu verbessern und ein besseres Leben zu führen. Verstehst Du das? (Ich nicke und wir klopfen uns lachend gegenseitig auf die Schultern).

Danke Felix, für das gute Gespräch.
Hakuna matat, rafiki

Interview mit Emock, Naturführer, Ruaha-Nationalpark

Wie heisst Du und wer bist Du mein Freund?
Ich heisse Emock und bin Naturführer im Ruaha-Nationalpark. Ich bin 40 Jahre alt. Ich habe eine kleine Familie mit einem Jungen und zwei Mädchen.

Wie bist Du Safariguide geworden?
Nun, da möchte ich an dieser Stelle meinen grossen Dank an meinen Lehrer Nick Gravis aussprechen, der jedes Jahr drei Monate hierherkommt und uns schult. Er hat uns von «zeros to heros» gemacht. Ich habe keine Naturguide-Schule besucht, sondern mir all mein Wissen draussen in der Natur selbst und zusammen mit Nick und den anderen Guides angeeignet. Die Natur und die Tiere selbst sind meine besten Lehrmeister.

Was gefällt Dir am besten an Deinem Job?
Eigentlich alles, da gibt es nichts, was mir nicht gefällt (lacht). Frag mich jetzt auch nach meinem Lieblingstier!

Welches ist Dein Lieblingstier auf Safari und wieso?
Das sind die Löwen. Wegen ihres sozialen Verhaltens untereinander, vor allem wenn sie gemeinsam ihre Jungen aufziehen. Oder weil sie bis zwanzig Stunden am Tag ruhen können, wenn sie keinen Hunger haben und jagen müssen. Auch ihre Jagdtechnik ist faszinierend. Ich erinnere mich gut an die erste Jagd, die ich beobachten durfte. Die Löwinnen erlegten und erwürgten ein Impala, direkt vor meinen Augen. Das war unglaublich. Ich glaube, das hat meine Berufswahl beeinflusst.

Was zeichnet den Ruaha-Nationalpark aus?
Ruaha ist einzigartig. Wir sind im südlichsten Teil von Tansania. Wir haben hier bereits die Ökosysteme von Südafrika. Das Kleine und Grosse Kudu natürlich. Dann sind wir im Rift-Valley.

Auch in der Trockenzeit fliesst Wasser im Ruaha-River, oft unter der Erde. Dann schaufeln die Elefanten, die sind sowas von clever, mit ihren Füssen Wasserlöcher in den Sand – den Sand nutzen sie als Filter, wer trinkt schon gerne aus einer dreckigen Pfütze – trinken und hinterlassen so kleine Teiche für die anderen Tiere zum Trinken.

Solche Dinge machen den Ruaha- Nationalpark zu meinem Lieblingspark.

Bist Du glücklich, Emock? Wieso?
Ich bin sehr glücklich! Weil ich von den Tieren und der Natur lernen darf. Weil ich mit vielen interessanten Menschen aus der ganzen Welt unterwegs sein darf. Und weil wir gegenseitig voneinander lernen.

Was sind Deine Träume im Leben?
Jetzt möchte ich erst einmal ein noch besserer Guide werden. Und dann, wenn Gott es auch will, würde ich gerne eine eigene Safarifirma gründen und den Gästen Tansania näherbringen. Ein anderer Traum ist es, Lehrer für junge Naturführer zu werden. Und wenn ich zuhause bin, wo es keine wilden Tiere gibt (lacht), würde ich gerne mein Wissen über Vögel verbessern.

Danke Felix. Das mit den Vögeln hast Du jetzt aber nur gesagt, weil Du weisst, dass mich auch die gefiederten Freunde unterwegs interessieren!
(Lacht.) Nein, nein, ich meine das ernst. Wenn Du das nächste Mal kommst, werde ich es Dir beweisen! (In der Aussage steckt ganz viel Understatement: Felix hat bereits ein sehr grosses Wissen über Vögel!)

Interview mit Sunday, Massai-Naturführer, Ruaha-Nationalpark

Sunday und ich haben uns auf Englisch nur bruchstückhaft verständigen können. Einer der anwesenden Lodgemitarbeiter hat meine Fragen in Suahili übersetzt und als Dolmetscher vermittelt.

Wie heisst Du mein Freund?
Ich heisse Sunday.

Wie alt bist Du, Sunday?
(Lacht und überlegt.) Ich bin 48 Jahre alt.

Hast du Familie?
Ja, sieben Kinder.

Und wie viele Frauen?
Zwei Frauen (lacht).

Wie viele Kühe?
Fünfundzwanzig Kühe!

Wie bist Du hier Massaiguide geworden?
Mit dem Flugzeug! Ich bin vom Ngorongoro hierhergeflogen!

Was gefällt Dir am besten an Deinem Job?
Dass ich für meine Familie sorgen kann.

Welches ist Dein Lieblingstier?
Simba. Der Löwe.

Wieso ist der Löwe Dein Lieblingstier?
Weil die immer um meine Herde herumstreifen und ich sie gut beobachten kann.

Bist Du glücklich, Sunday? Wieso?
Klar bin ich glücklich. Ich bin ein Buschmann. Ich kann im Busch leben. Deshalb bin ich glücklich. (Dann überlegt Sunday und schiebt dem Übersetzer noch einen Satz nach.) Und er sei auch glücklich, weil er hier viele internationale Menschen kennenlernen könne.

Was sind Deine Träume im Leben?
(Hier folgte ein längeres Hin und Her auf Suahili und Massai). Ich habe drei Träume, antwortet Sunday schliesslich. Erstens möchte ich mehr Kühe haben. Zweitens möchte ich meine Kinder in die Schule schicken. Und drittens möchte ich in Zukunft reich werden. Für meine Familie und für mich.

Asante Sunday, für das gute Gespräch.

Interview mit Lasayo, Massai-Naturführer, Ruaha-Nationalpark

Auch bei diesem Interview haben mir die Mitarbeiter der Lodge beim Übersetzen mit viel Lachen, Gestik und Hin und Her geholfen.

Wie alt bist Du Massai Lasayo?
Ich bin 47 Jahre alt.

Hast Du Familie?
Ja.

Was für eine Familie?
Sieben. Zwei Frauen, drei Jungs und zwei Mädchen.

Und wie viele Kühe, Ziegen, Schafe?
Zehn Kühe. Keine Schafe oder Ziegen.

Wie bist Du hier Massaiguide geworden?
Mit dem Jeep.

Und wo ist Dein Heimatdorf?
Beim Ngorongoro Krater. Dort wo Ihr Euer Camp habt.

Was gefällt Dir am besten an Deinem Job?
Dass ich im Busch arbeiten kann.

Welches ist Dein Lieblingstier?
Cheetah. Der Gepard. Die sind hübsch gezeichnet und haben süsse Junge.

Aber die jagen doch Deine Kühe, trotzdem liebst Du sie?
Ja. Trotzdem. Ihr Fell ist so wunderschön gezeichnet.

Was ist besonders an Deiner Heimat, dem Ngorongorokrater?
Es ist wunderschön dort. Es gibt viele Tiere. Es gib viel Futter dort. Es gibt nur eine kurze Trockenzeit. Es ist einfach wunderschön dort.

Bist Du glücklich, Massai Lasayo? Wieso?
Sana. Sehr! Weil ich hier viele nette Gäste kennenlerne.

Und was sind Deine Träume im Leben?
Ich möchte hier viel Geld verdienen. Um mehr Kühe zu kaufen. Und um meine Kinder weiterhin in die Schule schicken zu können.

Asante sana, Massai Lasayo.
Karibu. Gerne geschehen.

Interview mit Julius, Massai-Naturführer, Ruaha-Nationalpark

Auch bei diesem Interview halfen mir die Lodgemitarbeiter zwischen Englisch, Massai und der Maa-Sprache der Massai zu vermitteln. Auch hier wieder mit viel Lachen, Pausen und Schulterklopfen.

Wie alt bist Du Massai Julius?
Ich bin 38 Jahre alt.

Hast du Familie?
Ja.

Wie viele Kinder?
Zwei.

Wie viele Frauen?
Zwei.

Zwei Kinder mit zwei Frauen?
Ja.

Und wie viele Kühe?
Zwanzig.

Woher stammst Du, Massai Julius?
Ich komme aus Arusha.

Wie bist du hier Massaiguide geworden?
Mein Onkel arbeitet hier. Ich ging ins Mufindi-Highland um meinen Bruder zu besuchen. Dort bekam ich die Gelegenheit auf der Mufindi-Highland-Farm zu arbeiten. Dann durfte ich für die Fox-Familie in der Mikumi-Lodge arbeiten. Und jetzt bin ich hier.

Gefällt Dir die Arbeit hier?
Ja, ich liebe meine Arbeit hier.

Welches ist Dein Lieblingstier?
Simba. Der Löwe.

Warum?
Weil sie so kraftvoll sind.

Aber die Löwen jagen doch Deine Kühe?
Ja klar. Wieso nicht. Die Löwen müssen auch ihre Jungen füttern. Aber ich bewache ja die Herde in der Savanne und im Busch. Jeden Tag folgen die Löwen mir im Busch und ich kann jeden Tag Löwen beobachten.

Bist Du glücklich?
Yes!

Wieso bist Du glücklich?
Also, ich bin glücklich, weil ich mein Leben in der Savanne und im Busch leben kann.

Und welchen Traum träumst Du?
Ich träume davon, ein guter Naturführer zu werden. Ich liebe es die Menschen durch die Savanne und den Busch zu führen. Ich möchte Ihnen das Leben von uns Buschmännern näherbringen. Und ich möchte gerne Eure Sprache lernen (lacht).

Asante sana, Buschmann Julius.
Karibu, mein Bruder.

Interview mit Katakara, Massai-Naturführer, Nyerere-Nationalpark

Wie heisst Du?
Ich heisse Katakara. Aber nenn mich Kata!

Von welchem Stamm bist Du, Kata?
Vom Stamm der Massai. Aus dem Norden von Tansania.

Wie viele Kühe besitzt Du?
Ich habe sieben Kühe. Drei Schafe und zehn Geissen.

Familie?
Ja, wir sind sieben, drei Brüder und vier Schwestern.

Du bist verheiratet?
Ja. Eine Frau, ein Sohn, eine Tochter. Der Junge ist sieben Jahre alt, die Tochter drei Jahre.

Wie bist Du hier Naturguide geworden?
Ich bin hierhergekommen, weil es ein super Lodge ist. Weil es hier viele schöne Erlebnisse zu machen gibt. Weil hier nette Menschen arbeiten. Und ich für eine ganz tolle Firma in Südtansania arbeiten kann.

Wieso liebst Du Deine Arbeit?
Ich liebe die Natur und erkläre diese gerne den Gästen. Beides kann ich hier tun.

Welches ist Dein Lieblingstier?
Mein Lieblingstier ist eines der friedlichsten Tiere auf der Welt, die Giraffe. Sie jagt nicht und tötet weder Tiere noch Menschen. Und deshalb ist die Giraffe auch das Nationaltier von Tansania!

Bist Du glücklich?
Ich bin sehr glücklich. Denn ich treffe hier viel Menschen aus der ganzen Welt. Einig von ihnen herausfordernde Menschen. Viele von ihnen glückliche Menschen. Und das macht mich glücklich, mit diesen Menschen zusammen zu sein.

Wovon träumst Du?
Mein Traum? Eine eigene Firma zu gründen. Das ist mein Traum.

Asante sana, Massai Katakara.
Karibu sana, Dominik.

Dominik Abt, Wanderleiter SBV mit eidg. FA

Kibo und die kleine Raupe

Wie der Kilimanjaro seine Besteigung erlebt. Februar 2022.
Von Dominik Abt

Jambo, Jambo. Ich heisse Kibo. Mein Name stammt aus der Chaggasprache und bedeutet «der Helle». Nun ja, seit ein paar Jahren bin ich zwar nicht mehr immer hell, also schneebedeckt, nicht das Sie jetzt was Falsches denken! Immer öfters bin ich braun, der Schnee wird auch hier, 340 Kilometer südlich des Äquators, weniger und meine Eisfelder schmelzen. Also Kibo, nicht etwa Kili, wie ich oft zu hören bekomme.
AF Kibo und die kleine Raupe

Südtansania Naturreise

Reisetagebuch November 2021
«Karibu», Willkommen, begrüsst uns Erich, einer unsere Fahrer am Flughafen in Daressalam. Die Reise war einfach und auch das Prozedere bei der Einreise läuft wie am Schnürchen. Daressalam, «Das Haus des Friedens» begrüsst uns mit einer wohltuenden Wärme. Einige Teilnehmer nennen es heiss. Ein erstes kühles Kilimanjaro-Bier trinken wir abends in der Las Vegas Bar. Nomen est omen, es ist ein Casino und die rot leuchtende Zahl des Super Jackpots steht bei 57‘582‘961. Falls Sie jetzt überlegen, genau, in Tansania Shilling. Hier das ganze Reisetagebuch:
Reisetagebuch Aktivferien Südtansania Naturreise Dominik Abt

«Gömmer Kilimanjaro»

Neun ist meine Glückszahl. Es ist das neunte Mal das ich für Aktivferien auf den Kilimanjaro gehe. Auf der Teilnehmerliste stehen neuen Namen. Der älteste Gast ist 69 Jahre alt. Wenn das keine gute Omen für eine erfolgreiche Reise sind! So packe ich einmal mehr voller Freude meine Tasche und fliege mit den Gästen nach Afrika, 330 Kilometer südlich vom Äquator.

Biogemüse am Kilimanjaro
«Das ist ein toller Einstieg in das Leben in Tansania,» sagt Stefan und fotografiert die nächst Strassenszene in Marangu. Unsere Bergführer spazieren mit uns durch ihr Dorf am Fusse des Kilimanjaro. Sie zeigen uns die verschiedenen Bananensorten, Fruchtbäume und klären uns über die Sitten und Gebräuche der hier lebenden Chaga auf. Die Chaga sind einer 127 Völkerstämme die in Tansania zusammenleben. Friedlich und ohne Streit, wie sie uns bei jeder Gelegenheit erklären. Mister Evarest führt voller Stolz durch den Garten des Kilimanjaro-Farmhaus und zeigt uns die Rüebli, Zwiebeln und Auberginen die wir beim Anstieg auf den Kili essen werden. Biologisch angebaut, wie Evarest ausdrücklich festhält. Die Frauen, welche die Kochbananen am Dorfmarkt verkaufen, lachen sich krumm als wir versuchen einen Strunk Bananen auf dem Kopf zu balancieren. Sie selbst machen das mit einer Leichtigkeit und Grazie für die wir sie nur bewundern können.

Pole Pole. Langsam Langsam.
Durch den grünen Regenwald wandern wir vom Parkeingang auf 1720m vorbei an Grünen Meerkatzen, Mantelaffen und Baumschliffer zur Mandarahütte auf 2720m. «Ich schnalle zwar noch nicht ganz, dass wir jetzt unterwegs auf den Kilimanjaro sind, aber mir gefällts!» lacht Felix und beobachtet wie ein kleiner schwarz-weisser Mantelaffe am weissen langen Schwanz seiner Mutter herumturnt. Am nächsten Morgen nebelt und nieselt es beim Morgenessen. «Hakuna matata (kein Problem)!» erklärt Mister Livingstone, unser Leadguide. «Sind wir erst einmal über  dem Regenwaldgürtel wird die Luft trockener,» lacht er. Und tatsächlich, bei den Horombohütten auf 3720m,  grüsst uns am Abend die Spitze des Kilimanjaros im sanften Abendlicht. «Ich glaube das wird nichts,» stöhnt Erika als sich die ersten Symptome der Höhenanpassung bei ihr bemerkbar machen. Aber auch hier gilt unser Mantra: Pole Pole (Langsam Langsam). Und am nächsten Morgen sitzt Erika wieder mit der Gruppe beim Frühstück und findet das Porridge schmecke gar nicht so schlecht. Wir steigen zur Akklimatisation vorbei am Zebrafelsen zum Sattel auf 4353m auf und schauen uns die Anstiegsroute zum Kraterrand genauer an. «Eine ziemliche Geröllhalde aber machbar,» lautet das trockene Urteil des 69-jährigen Roland, den unsere Mannschaft liebevoll Babu (Grossvater) nennt. Am Nachmittag teilt uns Kassim, unser Küchenjunge, beim Uno-Spielen mit den Bergführern mit, dass wir allen Kaffee aufgebraucht haben. Doch die Nachschubkette am Berg funktioniert und zum Abendessen aus Benedicts hervorragender Bergküche schlürfen wir alle wieder heissen Africacafé.

«Gömmer Kilimanjaro!»
Am vierten Tag wandern wir an Riesen-Senecien vorbei und durch die alpine Wüste hoch zur Kibohütte auf 4720m. Wir trinken noch einmal so viel Tee und Kaffee wie wir können, essen Spaghetti und legen uns in die warmen Schlafsäcke. Schlafen tun wir zwar kaum, volle Blasen und Nervosität machen sich bemerkbar. «Gömmer Kilimanjaro!» ruft Emanuel, einer unserer Führer, um Mitternacht in seinem besten Schweizerdeutsch in die sternenklare Nacht hinaus. «Pole Pole,» mahnt Mister Livingstone und führt uns im Licht der Stirnlampen bergan Richtung Kili. «Echt jetzt, in diesem Tempo?» erkundigt sich Patrik unser Jüngster mit seinen 1.89 Meter Körpergrösse und Schuhgrösse 47. Aber auch Patrik lernt hinter Livingstone halbe Schritte zu machen und wandert brav im Gänsemarsch den Berg hoch. Die Nacht ist relativ warm und es geht nur ein sanfter Wind, über unseren Köpfen leuchtet die Milchstrasse. Schritt für Schritt. Atemzug für Atemzug. Zehen in den Schuhen bewegen. Erste Gipfelaspiranten haben aufgegeben und steigen erschöpft an uns vorbei ab. Schritt für Schritt steigen wir höher. Und plötzlich sind wir nicht mehr die Letzten am Berg sondern überholen erste Berggänger. Schritt für Schritt. Atemzug für Atemzug. «Das wars, ich geh runter,» meldet sich Günther, unser zweiter Hühne in der Gruppe. «Rafiki (Freund), das sind hier bereits die Felsen unter dem Gillman’s Point, hier geben wir sicher nicht auf,» erklärt Emanuel. Ein Schluck Coca-Cola. Ein Traubenzucker in den Mund. Und weiter geht’s. Pole Pole. Schritt für Schritt. Pause. Schritt für Schritt. In unserem Rücken geht langsam die Sonne auf und bringt Wärme und Kraft zurück. Der Gillman’s Point ist geschafft. Vor uns leuchten die Gletscher in der Morgensonne. Rechts ruht der schlafende Reuschkrater. Twende Twende (Weiter weiter)! Wir wandern dem Kraterrand entlang Richtung Gipfel. Schritt für Schritt. Pole Pole. Und alle stehen wir bald schon auf dem Dach von Afrika. Mit dem Uhurupeak, dem Gipfel der Freiheit, 5895m, als höchsten Punkt. «A strong and lucky group again!» lacht unser Glücksbringer und Bergführer Goodluck übers ganze Gesicht und umarmt uns voller Freude. Wir freuen uns auch und gratulieren uns rundum gegenseitig. Livingstone weist die anderen Führer in die Schranken und so kommen auch wir zum verdienten Gipfelfoto. «Irgendwie fehlt mir noch das grosse Glücksgefühl, es ging alles so schnell», sagt Yvonne als wir abends bereits wieder in den Horombohütten sitzen. Aber als uns die Crew unter der Leitung unseres Kochs Benedict den Kilikuchen singend überreicht und wir ausgelassen Singen und Klatschen, sinkt die Erkenntnis voller Stolz und Freude in unser Bewusstsein: wir waren oben und haben uns den Traum vom Kilimanjaro erfüllt.

Zurück im Hotel feiern wir mit unseren Trägern, Bergführern, der Küchenmannschaft und den Hotelangestellten den Gipfelerfolg. Über dreissig Einheimische haben für uns gearbeitet und Tanzen und Singen und freuen sich mit uns. Wehmütig verabschieden wir uns von unseren neu gewonnen Freunden mit herzlichen Umarmungen, Dankeschöns und Glückwünschen.

Zelten unter Schirmakazien
«Wow. Der absolute Wahnsinn!» lacht Jolanda als wir mit den Safarijeeps im neuen Aktivferien Privatcamp einfahren. Über unseren neuen, geräumigen Hauszelten ragen ausladende Schirmakazien in den Himmel und vor uns wartet der Ngorogorokrater mit Nashörnern und Löwen auf unseren morgigen Besuch. «Welcome to our new Kuhama Private Camp, my dear guests,» begrüsst uns Mister Yuma stolz. «Vom Feinsten!» nickt Roman als wir uns beim Lagerfeuer in der grossen Feuerschale zum Apéro einfinden. Erste Geschichten und Erinnerungen an die Kili-Besteigung machen die Runde  und ein feines Abendessen im Esszelt: «Self Service my dear guests. Ladies first!» runden den Tag ab. Über den Zelten leuchten erneut Millionen von Sternen und wir kuscheln uns an die warme Bettflasche unter der Decke und versinken in unsere Träume.

Lion Kings und Geparden
Unsere beiden Driverguides Godwin und Castro treten plötzlich aufs Gaspedal. Den ganzen Vormittag haben wir gemütlich Büffel, Zebras, Hyänen, Schakale und Gnus beobachtet, aber jetzt pressiert es plötzlich. «Dort! Zwei Löwen!» zeigt Jolanda. Tatsächlich. Stolz spazieren zwei Löwenmännchen durch die Savanne. Direkt an unseren Jeeps vorbei. Wir beobachten wie sich bei der nahen Büffelherde ein paar Büffel absondern und mit gesenkten Köpfen Richtung der beiden Löwen marschieren. Erst stolzieren die beiden Löwen ganz cool weiter, doch als die Büffel näher kommen legen sogar die zwei Könige der Tiere einen Schritt zu und stellen mit einem Sprung über den Fluss die nötige Distanz wieder her. Im Tarangirepark entdecken wir viele Giraffen und Elefanten. Am Tarangirefluss beobachten wir eine grosse Elefantenfamilie beim Wasserlöcher buddeln und Wasser trinken. Einfach wunderschön. Und auf der Fahrt zurück zur Lodge passiert was meist auf dem Rückweg passiert, über Funk erfahren wir das zwei Geparden einen Strauss erlegt haben. Los geht’s! Nach einer wilden Fahrt entdecken wir den noch frischen «kill». Mit blutverschmiertem Gesicht beobachten uns die beiden Geparden neugierig. Godwin lacht: «Zeit für unser eigenes Mittagessen my friends!»

Begegnungen mit spannenden Menschen
Am Strand beim Bluebay-Resort auf Sansibar steckt ein farbiges Schild im Sand: «Please leave nothing but your footprints.» Das werden wir. Mit nach Hause nehmen werden wir aber viele spannende Begegnungen mit wunderbaren Menschen. Das Wissen, das der Kilimanjaro verdient werden will. Das unsere Gruppe gemeinsam ihr Ziel erreicht hat. Das Pole Pole ein Motto und Mantra fürs ganze Leben ist. Das auf einer Safari jederzeit alles passieren kann.

«Another Kilimanjaro beer?» fragt Joyce und lacht übers ganze Gesicht. Wir nicken. Auf dem neu gekauften Tshirt von Felix steht: «Kilimanjaro. If you can’t climb it. Drink it.» Die Omen für die neunte Reise haben sich bewahrheitet: Kilimanjaro. We did climb it. Now we can drink it! Maisha marefu. Prost und langes Leben. Und bis bald!

Fünf Engel im Land des Donnerdrachens

«Willkommen im Land ohne Verkehrsampeln,» begrüsst uns Mr. Taupo, unser lokaler Reiseleiter. Wir sind aber noch immer hin und weg von der Aussicht auf all die berühmten Himalayagipfel auf dem Flug von Kathmandu nach Paro in Bhutan. Und etwas auch vom Rütteln des Airbus, als er in das enge Parotal hinein kurvte. Aber Mr. Taupo gibt nicht auf:«Willkommen im Land des Glücks!» Und endlich nicken wir und das macht auch Taupo happy.

Sunny Karma
«Welcome to Sunday and a sunny day», witzelt Taupo. Als wir morgens um sieben Uhr  aufgestanden waren, reichte der Nebel bis hinunter ins Tal und ans Hotel heran. Wir schauen zweifelnd in die Nebelsuppe und nicken höflich. Durch einen Pinien- Eichenwald und blühend rote Rhododendren wandern wir Richtung des berühmten Tigernestklosters. Dicke Nebel wabern zwischen den Bäumen und hängen an den Felsen. Doch mit jedem unserer Schritte steigt auch der Nebel. Schritt für Schritt. Und dann sehen wir es. Zwischen Nebelfetzen, am Felsen klebend, ragen die typischen bhutanesischen Tempelgebäude schwindelerregend über uns auf. Ein gut gesicherter Pfad und 776 Treppenstufen führen durch eine kleine Schlucht und vorbei an einem Wasserfall hinauf zum Kloster. Die Legende sagt, dass der Guru Rinpoche hier auf einem fliegenden (weiblichen!) Tiger angelangt sei und in einer Höhle drei Monate lang meditiert haben soll. Als wir vom Kloster ins Tal hinunter schauen, strahlt die Sonne durch die Wolken auf uns herab. Ein Windstoss fährt durch den Jacarandabaum vor uns. Und dessen lila Blütenblätter wirbeln tanzend über das leuchtend goldene Klosterdach hinweg. Sissi schaut hinauf Richtung Himmel und in die Sonne und lacht: «Wir haben halt ein sunny Karma!»

Very good Karma
Auf dem 3804 Meter hohen Chele La-Pass (die Passtafel verkündet zwar stolze 3988 Meter aber die indischen Strassenbauer haben es zu gut gemeint!) spazieren wir unter Tausenden von weissen Gebetsfahnen die Krete zwischen Paro- und Haa-Tal entlang. Weiss ist die Farbe des Todes im Buddhismus und so stehen die Fahnen als Gedenkstätte für die Verstorbenen. «Nur noch bis zum nächsten Gipfel,» rufen wir Taupo zu und wandern unter noch mehr flatternden Gebetsflaggen durch. «Good Karma,» nickt Taupo, als uns dort eine Herde grasender Yaks neugierig begrüsst und beäugt. Zurück auf dem Pass kauft Annette eine Schnur Gebetsflaggen, welche wir neben den vielen anderen im Wind wehenden Flaggen aufhängen. Anu, unser Busfahrer, will unbedingt beim Aufhängen helfen, damit auch er etwas Karma mit abbekommt. «Very good Karma jetzt,» lacht Taupo.

A little blessing
Wir schauen zu den blauen Himmelsflecken und den weissen Wolken hoch,  die sich an den schneebedeckten Gipfeln der 6000er-Berge über uns türmen. Die Berge Bhutan’s  dürfen nicht bestiegen werden. Denn dort wohnen die Götter und diese sollen nicht gestört werden. Die feinen Regentropfen die vom Götterhimmel auf unsere Köpfe fallen nennt Taupo «eine kleine Segnung». Die Segnung wirkt und so wandern wir bei Sonnenschein von der gemütlichen Lodge im Haa-Tal los. Durch einen blühenden Rhododendrenwald erreichen wir ein kleines Kloster auf einem Hügel. Wir ziehen die Schuhe aus und klettern über eine steile Holztreppe nach oben. Der Betgesang der Mönche empfängt uns. Wir setzen uns auf den Holzboden und lauschen andächtig. Als die Mönche die Trommeln rhythmisch schlagen und die archaischen Klänge der Tempeltrompeten im Halbdunkel des Raumes ertönen, fühlen wir: wir sind ganz und gar in Bhutan angelangt. Auf dem weiteren Weg treffen wir auf Bauern die ihre Reisfelder ausdünnen, einen Bauer der mit der Sichel Gras schneidet, eine Frau die am Fluss Sand siebt und eine alte Greisin die nickt, als wir fragen, ob wir ein Foto machen dürfen. Sie stellt sich in ihrer traditionellen Tracht aufrecht hin, kneift den Mund zusammen und nur ihre roten Lippen verraten, dass sie wohl schon ein Leben lang Bettelnuss kaut.

Good Karma
Wir wandern von der Passhöhe der Bergflanke entlang. Ein Wald voller grüner Flechten und Moose umgibt uns. Bhutan’s Wälder bedecken rund zwei Drittel der Fläche von 38 400 km2 des Königreichs. Rote, rosa und weisse Blüten leuchten zwischen den knorrigen Rhododendron-Baumstämmen. Das unter Felsen gelegene Kali-Frauenkloster (das kleine Tigernest) queren wir unterhalb der Gebäude auf einem engen Pfad. Taupo lacht, als er unsere fragenden Gesichter sieht. «Die Nonnen schätzen die durch das Kloster wandernden Besucher nicht besonders. Sie stören beim Beten und Lernen. So vermeiden wir schlechtes Karma. Für die Nonnen. Und für unsere Gruppe.» Wir nicken zufrieden. Und wandern voller gutem Karma zum PicNic.

Hundekarma
«Wir haben gelesen, dass Hunde heilig sind in Bhutan,» fragen wir Taupo? «Nicht richtig,» antwortet er, «alles ist heilig, Blumen, Tiere, Menschen, Flüsse, Bäume, Hunde…» Die Bhutanesen glauben, einige der Hunde könnten im nächsten Leben als Mensch wiedergeboren werden. Fortan füttern auch unsere drei Hundebesitzerinnen die vielen Hunde, die hier allgegenwärtig sind. Jeder Bezirk muss Hundespitäler unterhalten und die Hunde werden einmal im Jahr eingefangen, geimpft und kastriert. Auf der Wanderung zur Lungchuzekha Gompa folgen uns fünf Hunde ab dem Dochu La-Pass bis hoch zum Tempel auf der Hügelkuppe. Zurück kommt dann bloss noch der braune grosse Hund mit uns. Wir vermuten, dass der Tempel ein besonders gutes Karma für Hunde haben muss.

Himmlische Tage im Phobjikha Valley
Nach einem Regentag und einer abenteuerlichen Fahrt (welche Anu bettelnusskauend, langsam und sicher absolviert) hinauf ins 2900 Meter hoch gelegene Phobjikha-Tal, beziehen wir bei Regen die geräumigen, weissen (und beheizten!) Hauszelte. Wir werden von freundlichen Frauen in traditionellen Kleidern begrüsst. Das bhutanesische Abendessen schmeckt hervorragend. Nachts regnet es auf die Zeltdächer, doch wir schlafen tief und fest. Am Morgen wecken uns Sonnenschein und ein strahlend blauer Himmel. Die Rundwanderung durch das landwirtschaftlich geprägte Tal voller Kartoffeläcker ist so  spannend wie abwechslungsreich. Dass wir im kleinen Tempel mitten auf der Ebene unter Aufsicht eines Mönches sogar die Tempeltrompete blasen durften, war der Höhepunkt des Tages. Christine schafft es auf Anhieb, der Trompete die urchigen Töne zu entlocken. Mein Versuch endet im schallendem Gelächter der Gruppe und einem aufmunternden Schulterklopfen des Mönches. Wir erfahren auch wieso der Rabe das Nationaltier von Bhutan ist: Er repräsentiert einerseits eine der mächtigsten Gottheiten Bhutans, den Jarog Dongchen. Sein ewiges «Arh arh arh» tönt aber andererseits wie ein Mantra und die Krähen schicken so mit jedem Krächzen ein Gebet in die Landschaft hinaus. Etwas überrascht sind wir, als uns der Küchenchef im Valley Camp abends erklärt, er habe das Kochen online ab Videos gelernt! Wie auch immer – von uns gibt’s ein grosses Lob in die Küche. Alle Reiseteilnehmer sind sich einig. Die Hauszelte, die Gastfreundschaft und das leckere bhutanesische Essen hier sind ein weiterer Höhepunkt unserer Reise. Mega. Toll. Einmalig!

Fünf Engel und ein Tiger
Ich hatte ja das unglaubliche Vergnügen (null Ironie hier) diese Reise mit fünf wunderbaren (echt wahr) Frauen machen zu dürfen. Taupo erklärte sie bereits am zweiten Tag zu seinen fünf Engeln. Die Engel erklärten ihn dafür nach dem Besuch des Tigernests zum Tiger. Als ich Taupo einmal fragte, ob er denn auch happy sei, lachte er und antwortete: «Ja Dominik, aber am glücklichsten bin ich, wenn du weit hinten wanderst und ich die Engel für mich alleine habe!»

Das Land des Glücks
«Are you happy Dominik?» fragt mich Anu, unser Busfahrer, nachdem er mich etwas zur Seite genommen hatte. Ich nicke. Ja bin ich. Es macht Spass im Land des Glücks unterwegs zu sein. 97 Prozent der Bhutanesen sagen von sich selbst, sie seien glücklich. Ob staatlich verordnet oder nicht, die Bewohner des Landes Druk Yul, des Landes des Donnerdrachens, wie die Einheimischen ihr Land liebevoll nennen, machen einen zufriedenen Eindruck. Ein höfliches «Kususanpola» (Guten Tag) zaubert immer wieder ein Lächeln in die neugierigen Gesichter der Bhutanesen. Wir werden die Gastfreundschaft vermissen. Die bedächtige Art der Menschen. Das mit Chili gewürzte Essen. Insbesondere das Nationalgericht «Ema Datsi», die scharfen Chilischoten mit Käse. Die eingangs erwähnte Verkehrsampel stand übrigens in der Hauptstadt Thimphu. Weil sich aber niemand an das Rotlicht hielte, wurde sie kurzerhand wieder abgebaut. Jetzt regelt wie früher ein Polizist mit eleganten Handbewegungen den Verkehr. Das passt zu einem Königreich, in dem die Höchstgeschwindigkeit für alle Fahrzeuge 50 Stundenkilometer beträgt. In dem noch Götter auf den Berggipfeln wohnen. In dem Engel reisen. Es war eine himmlisch schöne, spannende Reise durch das Land des Glücks und Donnerdrachens. Kadrinchela (Danke schön), ihr Engel: Anna-Maria, Annette, Christine, Sandra und Sissi. Tashi delek Bhutan. Auf Wiedersehen.

Dominik Abt
Wanderleiter mit eidg. Fachausweis